Bildgesteuerte Gelenkschmerztherapie (Radiosynoviorthese, RSO)

Gelenksentzündungen kommen bei Menschen jeden Alters vor und sind fast immer mit Schmerz und Bewegungseinschränkungen verbunden. Sowohl die verschleiß- oder verletzungsbedingten als auch die entzündlichen rheumatischen Gelenkserkrankungen (z. B. Arthritis) führen zu Entzündungen der Gelenkschleimhaut. Durch diesen Entzündungsreiz kommt es zu Wucherungen der Gelenkschleimhaut im Gelenk, die bei ständigem Fortschreiten zur Knorpel- und Gelenkzerstörung führen.

Wenn entzündungshemmende Medikamente nicht mehr erfolgreich sind, ist es erforderlich, die Gelenkschleimhaut gezielt zu behandeln. Als schonende Alternative zu operativen Eingriffen bietet sich die gezielte lokale Bestrahlung der Gelenkschleimhaut an. Hierbei kommt vor allem die Radiosynoviorthese (RSO) zum Einsatz.

Die therapeutische Wirkung von Röntgenwellen und radioaktiver Strahlung ist schon lange bekannt. Mit niedrigen Dosen lassen sich Entzündungsprozesse effektiv stoppen. Ziele sind die Verbesserung bzw. Wiederherstellung der Gelenksfunktion und die Vermeidung fortschreitender Zerstörung bei den betroffenen Gelenken. Je nach Krankheitsstadium sind eine Linderung der Beschwerden oder sogar ein nachhaltiger Entzündungsstillstand möglich.

Bei Interesse berät Sie einer unserer Ärzte unverbindlich zum konkreten Nutzen der vorgestellten Therapien für Sie und zu Ihren individuellen Risiken. Bitte sprechen Sie uns an!

Informationen zu dieser Therapie

Vor der Behandlung

Vor der Therapie steht eine ausführliche Anamnese und Aufklärung. Mittels Voruntersuchungen, bspw. einer Röntgenaufnahme oder auch einer Szintigraphie, werden die Gegebenheiten im betroffenen Gelenk abgeklärt.

Während der Behandlung

Bei der Radiosynoviorthese (RSO) wird ambulant unter Röntgenkontrolle eine radioaktive Substanz (Radionuklid) direkt in das erkrankte Gelenk eingebracht. Bei den verwendeten Radionukliden handelt es sich um strahlungsarme Beta-Strahler mit einer extrem kurzen Reichweite, d.h. es kann gezielt lokal behandelt werden, ohne dass der Organismus oder das angrenzende gesunde Gewebe Schaden nehmen. Die Beta-Teilchen verbleiben in der Gelenkhöhle, wodurch die Schleimhautverdickung vermindert wird, die Entzündung abklingt und der Schmerz nachlässt. Die Strahlenbelastung der RSO ist sehr gering.

Die Therapie wird mithilfe einer Punktionsnadel durchgeführt, die in das betroffene Gelenk (ggf. nach örtlicher Betäubung der Haut über dem Gelenk) eingeführt wird. Nach der Behandlung erfolgt in vielen Fällen eine Szintigraphie zur Überprüfung der gleichmäßigen Verteilung des Radionuklids im Gelenk. Danach können Sie nach Hause gehen, sollten aber das behandelte Gelenk für 48 Stunden ruhig stellen. Die Erfolgsrate der RSO hängt davon ab, in welchem Stadium der Gelenksentzündung sie zum Einsatz kommt. Oft stellt sich schon nach wenigen Tagen Schmerzlinderung ein. Bis die Entzündung der Schleimhaut zurückgeht, können jedoch je nach Gelenk bis zu sechs Monate vergehen.

Die RSO kann mindestens ein- bis zweimal wiederholt werden. Am häufigsten kommt sie bei der rheumatoiden Arthritis oder auch bei aktivierten Arthrosen mit z. B. Gelenkergüssen zum Einsatz. Dabei stimmen wir uns in der Regel eng mit Ihrem behandelnden Rheumatologen bzw. Orthopäden ab.

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